62. Aneiferung.
(Am 28. Juni 1843)
Das gebe dem Sohne zum Namensgeschenke, auf daß er emsiger werde in seinen Vorstudien.

Hehr naht des Tages Mutter! Dunkelheit
Umflorte eher Land und Meer;
Wie herrlich strahlt sie nun im Glanzeskleid
und spendet Freude rings umher!

Mit ihr erneute Lebenskraft erwacht,
Wie regt sich Alles in der Welt,
Wie herrlich strahlt die Flur in Morgenpracht,
Von mächtiger Sonnenglut beseelt.

Also auch kommt der HErr! erst Dämmerung,
Dann hell'res Morgenroth, dann Licht;
Bis endlich voller Tag, rein, frisch und jung
Des Herzens dichte Nacht durchbricht.

So lang am Himmel dort die Sonne brennt,
Erfreut das Herz ihr wärmend Licht;
So auch, wie lang das Herz Mich treu bekennt,
Ermangelst du der Freude nicht!

Willst leben du ein gutes Leben hier,
So sprich in deiner Brust getreu
Die nächste Strof' lebendig stets in dir
Und diese laute also frei:

"O strahl' du ew'ge Sonne doch
"Den ganzen Lebenstag in mir!
"Gar heiter trag ich dann dieß irdisch Joch
"Erquickt und hoch erfreut in dir." Amen.
[PsG.01_062]