56. Im neuen Lichte.
Ein Trost an die Familie Wortemsig.
(Empfangen durch J. L. am 5. Februar 1842.)

Laßt uns immerhin die Reichen
Ganz vergnügt ihr Geld einstreichen;
Laßt sie sich nur glücklich wähnen,
So sich ihre Schätze dehnen;
An je mehr des Geld's sie hängen,
Und in ihre Säck' es zwängen;
Desto mehr wird auch der'n Seele
Einst verdammt zur ew'gen Hölle!

Die nach weltlich' Gütern ringen,
Und dem Mammon Lieder singen,
Die nach Mir nur laulich fragen,
Wollen auch kein Kreuzlein tragen, -
Die sind niemal zu beneiden
In all ihren weltlich' Freuden;
Denn sie dauern ja nicht lange,
Darum sei dir auch nicht bange.

Kehr daher nach Mir die Augen,
Denn die Welt möcht' schlecht dir taugen
Hast du eh'stens Mich gefunden,
Leicht, gar leicht in wenig Stunden;
Wirst auch leicht den Reichthum missen,
Leicht den Ruhm der Welt einbüßen;
Denn Mich wirst du zum Ersatze
Seh'n noch auf dem Erdenplatze.

Aber treu mußt du mir bleiben,
Nicht mit Welt die Zeit vertreiben,
Dann werd' Ich auch dich ewählen,
Werd' dir nichts von Mir verhehlen,
Und werd' dir den Reichthum geben,
Der da heißt: Das ew'ge Leben!
Aber treu mußt du Mir bleiben,
Nicht mit Welt die Zeit vertreiben!
Amen.
[PsG.01_056]